Jugendchor Österreich 2018 – Rückblick
… denn es will Abend werden
Text: Marie-Sophie Bauder, Organisation Jugendchor Österreich
Die Stimmung ist erwartungsvoll gespannt, die Sängerinnen und Sänger des Jugendchor Österreich sind freudig aufgeregt, als ihr musikalischer Leiter sie ein paar Minuten vor dem Konzert im Kreis versammelt um sich mit ihnen gemeinsam auf das Konzert einzustimmen…
Gemeinsam singen, gemeinsam musizieren, gemeinsam klingen – das war die große Herausforderung vor der Helmut Zeilner zu Beginn der Probenwoche des JCÖ in Kärnten stand. Innerhalb einer Woche formte er aus den jungen Sängerinnen und Sängern, die aus allen Bundesländern sowie aus Südtirol angereist waren und unterschiedlichste Stimmen und Chorerfahrungen mitbrachten, einen neuen, homogenen Klangkörper, den Jugendchor Österreich 2018. Geprobt wurde unter der Leitung von Helmut Zeilner (u.a. Musikum Salzburg, KlangsCala) und Rafaela Seywald (studiert IGP Klavier und Dirigieren an der mdw) in der Landwirtschaftlichen Fachschule St. Andrä im Lavanttal. Stimmbildung erhielten die Sängerinnen und Sänger von Marcia Sacha und Krassimir Tassev, die auch die Auswahl und Einstudierung der Solisten und Sprecher begleiteten. Für besondere Aufregung sorgten Probenbesuche der Komponisten Peter Planyavsky und Jakob Gruchmann sowie der Ö1 Redakteurin Angelika Benke, die einen Beitrag für die Sendung „Intrada“ aufnahm. Das musikalische Zusammenwachsen ging Hand in Hand mit dem persönlichen Kennenlernen. Spiele in der Gruppe, gemeinsames Musizieren mit Ukulele, Gitarre und Cajon, Badeausflüge in den Mittagspausen, eine Floßfahrt auf der Drau und ein Besuch des Museum Liaunig sowie abendliches Beisammensitzen führten zur Entstehung einer engen Chorgemeinschaft, die auch abseits der Proben hervorragend harmonierte.
Unter dem Titel „…denn es will Abend werden“ präsentierte der Jugendchor Österreich 2018 nach einer Woche intensiver Proben geistliche a capella Musik vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Am Samstag, 14. Juli trat der JCÖ beim Kultursommer St. Paul im gleichnamigen Stift auf. Am Morgen danach wurde in der Seminarkirche Tanzenberg musiziert, begleitet von Betrachtungen Arnold Mettnitzers. Im Programm standen unter anderem bekannte Werke wie „Richte mich Gott“ und die Doppelchörige Motette „Warum toben die Heiden?“ von Mendelssohn, „Abendlied“ von Reinberger, „Einkehr“ von Hugo Wolf sowie eine Auswahl an Spirituals. Einen wesentlichen Anteil am Programm machten zudem Stücke zeitgenössischer österreichischer Komponisten aus, darunter Michael Radulescus „Gloria“ aus der Deutschen Messe in F, „An Irish Prayer“ von Andreas Gassner und „Psalm 42“ von Jakob Gruchmann. Zur Uraufführung gelangte die Auftragskomposition „Abendlied, realistisches“ von Peter Planyavsky und „Gebet“, eine Komposition des Chorleiters nach einem Text von Richard Rauscher.
…die Stimmung ist freudig gelöst, als der Chorleiter die Sängerinnen und Sänger nach dem Konzert ein letztes Mal versammelt. Die Anspannung fällt von ihnen ab und Dankbarkeit, Zufriedenheit und auch etwas Wehmut ob des nahenden Abschieds machen sich breit. Im November wird der Jugendchor Österreich 2018 erneut zusammentreffen um am Chorfestival Voices of Spirit in Graz teilzunehmen.
© Josef Barth © Josef Barth © Josef Barth © Josef Barth © Josef Barth © Josef Barth © Josef Barth © Josef Barth
Intrada-Beitrag (Ö1) zum nachhören: